MPU – Die Medizinisch-Psychologische Untersuchung
Jedes Jahr absolvieren circa 100.000 Menschen eine „Medizinisch-Psychologische Untersuchung“ (MPU), häufig nichtzutreffend als „Idiotentest“ bezeichnet. Die MPU ist kein Test, sondern eine Untersuchung. Wenige Betroffene wissen im Vorfeld, was wirklich auf sie zukommt und wie sie sich richtig vorbereiten können. Auch die Suche nach einer seriösen MPU Beratungsstelle gestaltet sich oft schwierig. Viele Anbieter mit zweifelhafter Kompetenz locken mit falschen Versprechen und bieten überteuerte Angebote an.
Damit Sie sich im „Dschungel der MPU“ etwas besser zurechtfinden, haben wir auf diempuberater.de einige Informationsseiten für Sie zusammengestellt. Sie erfahren, was es mit der MPU wirklich auf sich hat und wie Sie sich vorbereiten können. Falls wir Ihre Fragen nicht beantworten können, rufen Sie uns einfach an. Wir geben Ihnen gerne weitere Infos zur MPU und zu den weiteren notwendigen Schritten. Auch wenn Sie bereits ein negatives MPU Gutachten erhalten haben, helfen wir gerne weiter.
Welche Untersuchungsanlässe gibt es?
Eine MPU wird immer dann gefordert, wenn Sie wiederholt oder massiv gegen eine Regel im Straßenverkehr verstoßen haben. Der häufigste Grund für eine MPU-Anordnung ist das Führen eines Kraftfahrzeugs unter dem Einfluss von Alkohol (ab 1,1 bzw. 1,6 Promille). Weitere Gründe können Drogenkonsum oder zu schnelles Fahren sein. Wer in seinem Auto wiederholt zu schnell unterwegs war und 8 Punkte oder mehr in Flensburg hat, muss mit einer MPU-Anordnung rechnen. DIe häufigsten Gründe für eine MPU sind also:
Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) veröffentlicht jährlich eine Statistik über die MPU. Aus dieser geht hervor, wie viele Begutachtungen es gegeben hat, welche Fragestellungen zugrunde lagen und wie viele positive oder negative Gutachten dabei herauskamen. Im Jahr 2014 lag die Zahl der durchgeführten MPUs bei 91.536 (Quelle der BASt). In der Grafik sehen Sie, welche Untersuchungsanlässe es 2014 gegeben hat.
Auffällig dabei ist, dass es viel mehr positive Gutachten gibt, als allgemein angenommen wird. Mehr als 58 % der Teilnehmer bestehen die MPU. Die Zahl der bestandenen MPUs steigt seit einigen Jahren, was wahrscheinlich mit guter MPU Vorbereitung zusammen hängt.
Wo kann man eine MPU absolvieren?
Sie können die MPU bei jeder Begutachtungsstelle für Fahreignung (BfF) absolvieren. Eine komplette Liste mit allen anerkannten Begutachtungsstellen finden Sie bei der Bundesanstalt für Straßenwesen oder hier. Lange Zeit war der TÜV (z.B. Süd, Nord oder Rheinland) die einzige BfF in Deutschland, doch mittlerweile wurde der Markt auch für andere Anbieter geöffnet (z.B. pima oder DEKRA).
Oft hört man Gerüchte, die eine Begutachtungsstelle sei besonders schwer oder bei der anderen würde man immer beim ersten Mal durchfallen. Diese „Mythen“ sind meist falsch und beruhen eher auf subjektiver Wahrnehmung als auf handfesten Fakten. Unsere langjährige Erfahrung hat gezeigt, dass es im Prinzip egal ist, wo Sie Ihre MPU machen. Wenn Sie im Vorfeld die notwendigen Schritte gegangen sind, dann haben Sie bei jeder Stelle ein „Ass im Ärmel“ und werden ein positives MPU Gutachten erhalten. Und das in der Regel schon beim ersten Versuch.
Was passiert bei der MPU?
Die Begutachtung besteht aus drei Abschnitten. In einem Teil der Medizinisch-Psychologischen Untersuchung wird eine medizinische Untersuchung bei einem Verkehrsmediziner durchgeführt. In diesem Teil der Begutachtung geht es also um körperliche Aspekte der Fahreignung. Dies können z. B. sein Folgeschäden durch den Konsum von Alkohol oder Drogen, Erkrankungen oder die Einnahme von Medikamenten. Die meisten Absolventen einer MPU bewältigen diesen Abschnitt der Untersuchung recht gut und haben dort keine Probleme.
Dann folgt in der Regel eine psychologische Testuntersuchung, bei der Sie Reaktions- und Leistungstests an einem Computer durchführen müssen. Auch hier besteht in der Regel kein Grund zur Sorge, da Sie nur einen gewissen Schwellenwert überschreiten müssen, um als Fahrer eines Fahrzeugs im Verkehr geeignet zu sein.
Dann gibt es noch ein psychologisches Gespräch. An dieser Stelle wird ein Verkehrs-Psychologe Ihnen Fragen zu Ihrem Verhalten im Straßenverkehr oder Ihren Umgang mit Alkohol oder Drogen in der Vergangenheit und in der Zukunft stellen. Dieser Teil der Untersuchung stellt die meisten Personen zunächst vor Probleme, wenn sie sich nicht gut vorbereitet haben. Stellen Sie sich im psychologischen Gespräch auf viele detaillierte Fragen zu Ihrem Verhalten, zu Führerschein und Fahrerlaubnis ein.
Auch wenn Sie die MPU nicht bestehen, haben Sie jederzeit das Recht eine neue Medizinisch-Psychologische Untersuchung zu absolvieren. Sie können die Medizinisch-Psychologische Untersuchung dann bei der gleichen Begutachtung-Stelle oder bei einer der anderen MPU Stellen in Deutschland absolvieren. Es gibt keine maximale Anzahl an Versuchen oder Sperrfristen nach negativer MPU. Wichtig nach einer negativen MPU ist es, sich die richtigen Infos bei einem Verkehrs-Psychologen zu holen, damit Sie bei der nächsten Untersuchung dann ein positives MPU Gutachten erhalten und wieder schnell am Straßenverkehr teilnehmen können.
Welche Kosten kommen auf mich zu?
Die MPU kostet je nach Fragestellung (Alkohol, Drogen, etc.) immer unterschiedlich viel. Meist liegt der Preis zwischen 242,76 und 929,39 Euro. Hinzu kommen oft noch Kosten für Beratung und Abstinenznachweise. Bei uns finden Sie eine genaue Übersicht aller MPU Kosten.